Visbek, wo ist das? Knapp Zehntausend Einwohner und von Harburg dann ca. 140 km entfernt - das sind fast zwei Stunden Fahrtzeit, wenn man sich an die vielen runden Schilder mit rotem Rand hält und ebenso keine Punkte in der etwas größeren Stadt Flensburg erhalten möchte. Mit Nathalie, Afonso und Felix ließen sich drei Judo-Sportler von der langen Anfahrt nicht abschrecken und erkämpften zwei Bronzemedaillen beim Tiger-Cup 2016.
Pünktlich waren alle am vereinbarten Treffpunkt und mit den Trainern Ralf und Sandra ging es über Bremen Richtung Vechta. Fünf Matten waren in der Schulsporthalle ausgelegt und dank der recht guten Organisation erhielten wir die Wiegemarken frühzeitig und Afonso konnte bis 55 kg eingewogen werden, ebenso verlief es bei Nathalie in der Klasse bis 63 kg. Dann doch langes Warten, Nathalie war als Erstes an der Reihe. In einer Wettkampf-Liste mit Ko-Runde eingeteilt mußte sie sich in einer starken Vorrunde durchsetzen. Nach dann doch einem verlorenen Kampf qualifizierte sie sich für das Trostrundenfinale, gewann dort sehr stark mit einer Würgetechnik und stand auf dem Siegerpodest für Bronze, prima, herzlichen Glückwunsch.
Afonso wurde in einem erweiterten Pool eingeteilt und durfte dort gegen jeden Pool-Starter kämpfen. Nach einer starken Erkältung und erheblichem Gewichtsverlust (der reichte aber nicht für eine niedrigere Gewichtsklasse) startete er reichlich geschwächt immerhin viermal und gewann schließlich für eine Bronzemedaille. Somit ging die taktische Einstellung von Trainerin Sandra auf, beiden Dank und Glückwunsch.
Sonntag früh fuhr dann Vater „Wolle“ mit dem Sohn Felix ebenfalls nach Visbek, Felix immerhin schon auf Grüngurt geprüft, lies sich als einer von 14 Startern bis 46 kg einwiegen. Felix ist recht stark im Boden, viele Aktionen vom Halten als auch Befreien fanden in „ne waza‘“ statt. Letztendlich wurde Felix 7., das reichte leider nicht mehr für einen Platz auf dem Siegerpodest. Der olympische Gedanke ist das eine, aber mit einer Medaille möchte doch eigentlich jeder gern nach Hause gehen, dann beim nächsten Mal.
RR