Am Wochenende des 11. und 12.11.2017 folgten Judoka aus ganz Deutschland, Österreich und Tschechien der Einladung von Astrid Machulik ins Sportforum Berlin-Hohenschönhausen, um sich von Yoshihiko Iura, 8. Dan Kodokan, im Bereich Kata unterrichten zu lassen. Horst Karl und Jan Gorgas nehmen für den HTB regelmäßig an Kata-Lehrgängen im gesamten Bundesgebiet teil und nachdem beide bereits im letzten Jahr wertvolle Hinweise zur Ju-no-Kata von Iura Sensei in Oldenburg erhalten haben, führte auch in diesem Jahr kein Weg am Top-Event mit dem auf Island lebenden Kodokan-Lehrer vorbei.
Iura Sensei, der inzwischen zum vierten Mal in Berlin Kata unterrichtete, gelang es den Lehrgang für Kata-Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen inhaltlich und methodisch interessant zu gestalten. Der Samstagvormittag und ein Teil des Nachmittags war der Nage-no-Kata gewidmet. Um diese für den ersten Dan verlangte Kata gut zu beherrschen, ist das Verständnis der Wirkprinzipien und vor allem des Prinzips „Kuzushi“ (Gleichgewichtbrechen) essentiell. Entsprechend verwandte Iura Sensei viel Zeit und Geduld auf diesen Part. Am späten Nachmittag dieses Tages ging es schließlich zur Itsutsu-no-Kata. Diese Kata besteht aus 5 Techniken. Itsutsu (das Wort bedeutet „Fünf“) no-Kata kann als eine Darstellung von Naturprinzipien verstanden werden, die auf Angriff und Verteidigung angewendet werden können.
Abschließend wurde von Iura Sensei noch auf die große Bedeutung von Kata im normalen Trainingsbetrieb hingewiesen, denn ein Trainer muss mehr bieten als reines Ansammeln und Demonstrieren von Judo-Techniken. Mit dem Wissen um die Prinzipien der Kata gelingt es, die Techniken auch reflektieren und an die Lernenden anpassen zu können – und das zeichnet schlußendlich einen guten Trainer aus.
Text und Bilder: Judo-Verband Berlin e.V.